Besonderer Abschied: die Diamantbestattung

Wer nach einem Todesfall ein Andenken an den Verstorbenen bei sich tragen möchte, hat die Möglichkeit, eine Diamantbestattung zu wählen. Aus der Asche des Verstorbenen entsteht in einem aufwändigen Verfahren ein Diamant, der beispielsweise als Schmuck getragen werden kann. 

Das Verfahren der Diamantbestattung

Es gibt verschiedene Hersteller von Erinnerungsdiamanten. Ein solcher Anbieter ist das Unternehmen Algordanza mit Sitz in der Schweiz, das einen aufwändigen Prozess entwickelt hat, um aus Kremationsasche einen individuellen Diamanten zu fertigen. Für die Kristallsynthese werden ähnliche Bedingungen geschaffen, wie sie im Erdinneren vorliegen. Durch hohe Temperaturen und Druck entsteht aus der Asche ein Diamant, der weiter bearbeitet werden kann. Algordanza verwendet die reine Kremationsasche. Einige andere Anbieter verändern die Farbgebung des Diamanten durch Zusetzung weiterer Stoffe. Der fertige Rohdiamant kann auf Wunsch der Angehörigen mit einem Diamantschliff veredelt werden. Im Anschluss ist es zudem möglich, den Diamanten in ein Schmuckstück, etwa eine Halskette oder einem Ring, zu integrieren, das zur Trauerbewältigung getragen werden kann. Insbesondere bei Ringen kann man so den Diamanten stets bei sich tragen.

Trauerbewältigung durch eine Diamantbestattung

Die Diamantbestattung eignet sich für Angehörige, die eine besondere Unterstützung bei der Trauerarbeit benötigen, denn der Diamant kann als ein individuelles Trauersymbol verwendet werden. Angehörige können den Diamanten stets bei sich tragen, um den Verlust des geliebten Menschen zu mildern. Da aus der Asche eines Verstorbenen auf Wunsch mehrere Diamanten hergestellt werden können, ist es beispielsweise möglich, diese an die engsten Angehörigen weiterzugeben, damit jeder von ihnen sein persönliches Andenken an den Verstorbenen hat.

Diamantbestattung in Deutschland

In Deutschland gibt es bestattungsrechtliche Rahmenbedingungen im Umgang mit Kremationsasche. In der benachbarten Schweiz ist die Herstellung von Erinnerungsdiamanten legitimiert. Es ist auch bei Todesfällen in Deutschland eine Diamantbestattung grundsätzlich möglich, wenn dies mittels einer schriftlichen Willenserklärung festgehalten wurde. Die Firma Algordanza arbeitet auch in Deutschland mit vielen Bestattungsinstituten zusammen. Nach der Einäscherung in einem deutschen Krematorium wird die Asche in die Schweiz überführt, wo der Erinnerungsdiamant hergestellt wird. Die Übergabe des Diamanten findet bei den Angehörigen oder im Bestattungsinstitut vor Ort statt.


Die Feuerbestattung

Als Feuerbestattung versteht man das Beisetzen von Verstorbenen in einer Urne. Der Beisetzung geht hierbei die Einäscherung voraus. Diese wird auch als Kremation oder Kremierung bezeichnet. Bei der Verbrennung wird der Leichnam mit einem Sarg im Krematorium verbrannt. Hierfür werden nur Särge verwendet, die ausschließlich aus Holz bestehen - ohne Hilfsmittel wie Nägel oder Schrauben. In modernen Krematorien ist es auch möglich, neutrale Stoffe wie Pappe als Material für den Sarg zu verwenden. Für eine Feuerbestattung müssen bestimmte Vorschriften eingehalten werden. Dazu zählt, dass der Verstorbene zu Lebzeiten eine schriftliche Erklärung über die Art der Bestattung abgegeben haben muss. Bei unerwartet plötzlichen Todesfällen können auch Ehepartner, Vater, Mutter, Tochter oder Sohn diese Erklärung abgeben. Eine weitere Vorschrift ist, dass der Leichnam zweimal ärztlich untersucht werden muss. Diese Maßnahme ist notwendig, um mögliche Fehler bei der ersten Untersuchung auszuschließen. Die Kremierung findet in einem so genannten „Muffelofen“ statt, der auf ca. 900 Grad Celsius aufgeheizt wird. Insgesamt dauert dieser Vorgang ca. 90 Minuten, wobei die Zeit in Abhängigkeit zu der Körpermasse und dem Wassergehalt des Leichnams variieren kann. Nach der Einäscherung verbleibt lediglich ein kleiner Teil der ursprünglichen Körpermasse. Metallische Überreste wie Gold werden gefiltert und in der Regel vom Bestatter für gemeinnützige Zwecke gespendet. Die verbleibende Asche wird dann in eine Aschekapsel gefüllt und verschlossen. Auf der Kapsel wird zusätzlich der Krematoriumsname, der Name des Verstorbenen, der Geburtstag des Verstorbenen, Todestag, Einäscherungstag und die Identifizierungsnummer eingraviert. Die Urne wird dann einem Urnengrab oder in einer Mauernische auf dem Friedhofsgelände beigesetzt. Auf einigen Friedhöfen ist auch das Verstreuen der Asche im Rahmen einer anonymen Beisetzung möglich. In Deutschland ist es nicht erlaubt, Urnen nicht beizusetzen und zum Beispiel mit in die eigene Wohnung zu nehmen.